Was ist ein Bowdenzug am Fahrrad?
Ein Bowdenzug ist ein flexibler, spiralförmiger Draht oder Seil, das in einer schützenden Außenschicht – der sogenannten Außenhülle – verläuft. Er wird verwendet, um mechanische Bewegungen von Hebeln (wie Brems- oder Schalthebeln) auf andere Komponenten deines Fahrrads, wie die Bremse oder die Schaltung, zu übertragen.
Der Bowdenzug sorgt also dafür, dass du mit einem leichten Druck auf den Bremshebel die Bremse hinten oder vorne aktivieren kannst oder mit einem kleinen Klick präzise zwischen Gängen der Schaltung wechseln kannst. Ohne diesen unscheinbaren Helfer funktioniert dein Fahrrad schlichtweg nicht reibungslos.
Aufbau eines Bowdenzugs
- Innenzug: Das Herzstück des Bowdenzugs. Meist ein geflochtener Draht aus Edelstahl, der flexibel und stabil ist.
- Außenhülle: Schützt den Innenzug vor Schmutz und Feuchtigkeit. Besteht oft aus Kunststoff oder Metallspiralen mit Kunststoffbeschichtung.
- Endkappen und Schrauben: Sorgen dafür, dass der Innenzug fest sitzt und präzise justiert werden kann.
Wann sollte man den Bowdenzug wechseln?
Ein gut gewarteter Bowdenzug hält in der Regel mehrere tausend Kilometer, aber er unterliegt natürlichem Verschleiß. Anzeichen für einen Wechsel:
- Verzögerte Reaktion bei Bremse oder Schaltung (erhöhter Widerstand im Zug).
- Beschädigungen an der Außenhülle (zum Beispiel Risse oder Abnutzungen).
- Welligkeit oder Rost am Innenzug, der die Zugkraft beeinträchtigt.
- Hörbare Reibgeräusche beim Betätigen der Schaltung oder Bremse.
Tipp: Regelmäßige Checks, besonders nach regnerischen oder schlammigen Touren, helfen, Verschleiß frühzeitig zu erkennen.
Wie oft sollte der Bowdenzug gewechselt werden?
- Freizeitfahrer: Jährlich erneuern.
- Vielfahrer oder Pendler: Alle sechs Monate kontrollieren und bei Bedarf austauschen.
Fahrrad Bowdenzug wechseln – Kosten?
Kosten für den Bowdenzug selbst:
- Standard-Bowdenzug: 5–15 Euro (je nach Qualität und Marke).
- Hochwertige Modelle (zum Beispiel für Rennräder): bis zu 30 Euro.
Werkstattkosten:
- Material + Arbeitszeit: 20–50 Euro, abhängig von der Komplexität.
DIY-Kosten:
- Werkzeuge (zum Beispiel Seitenschneider, Zugnieter): 10–20 Euro.
- DIY spart Geld und vermittelt ein tieferes Verständnis für dein Fahrrad.
Welche Arten von Bowdenzügen gibt es?
Bremszüge
- Für die Übertragung starker Kräfte, dicker und oft speziell beschichtet.
- Typen:
- V-Brake- oder Cantilever-Bowdenzüge.
- Rennradbremszüge (schmaler, für engere Führungen).
Schaltzüge
- Filigraner für präzise Bewegungen.
- Oft mit Teflon-Beschichtung für geringeren Widerstand.
- Typen:
- Shimano- oder SRAM-kompatible Züge.
- Universalzüge.
Tuning-Züge
- Für ambitionierte Fahrer, aus leichten Materialien wie Kevlar.
- Kombinieren Präzision mit Gewichtsersparnis.
Tipps für den Wechsel deines Bowdenzugs
- Den richtigen Zug wählen: Passend zu deinem Bremssystem oder deiner Schaltung.
- Die aktuelle Führung notieren: Dokumentiere die Verlegung des alten Bowdenzugs.
- Außenhülle kürzen: Weder zu lang noch zu kurz. Ein Seitenschneider ist hilfreich.
- Züge regelmäßig schmieren: Trotz schützender Hülle verlängert Schmiermittel die Lebensdauer.