Bist du beim Mountainbiken schon mal über den Begriff “Negativfederweg” gestolpert und hast dich gefragt, was genau damit gemeint ist? Dann bist du hier richtig! Ob du ein fortgeschrittener Biker bist oder gerade erst in die Welt des Mountainbikens eintauchst, in diesem Text erklären wir dir, was Negativfederweg bedeutet, warum er so wichtig ist und wie du die Federung deines Bikes optimal einstellen kannst.
Am Ende wirst du nicht nur mehr über die Technik deines Fahrrads wissen, sondern auch verstehen, wie du dein Fahrerlebnis verbessern kannst. Also geh die Berge an – aber zuerst lies weiter!
Negativfederweg, auch mit dem englischen Begriff "Sag bezeichnet, beschreibt den Teil des Federwegs deines Fahrrads, der durch das Gewicht des Fahrers und des Fahrrads bereits während des Stillstands beansprucht wird. Mit anderen Worten, es ist der Federweg, den die Federung komprimiert, wenn du einfach nur auf deinem Mountainbike sitzt.
Die Federung deines Bikes hat zwei Hauptaufgaben:
Ein korrekt eingestellter Negativfederweg sorgt dafür, dass die Federung bereits im Vorfeld auf kleinere Bodenunebenheiten reagieren kann. Ohne diesen “Reserve-Federweg” würde das Bike vor allem bei Abfahrten oder holprigen Trails weniger zuverlässig reagieren und dir weniger Kontrolle bieten.
Beim Mountainbike bezieht sich der Negativfederweg auf die voreingestellte Position deiner Gabel oder deines Dämpfers, wenn das Fahrrad statisch mit deinem Gewicht belastet wird. Der Begriff wird in Millimetern oder als prozentualer Anteil des gesamten Federwegs angegeben.
Beispiel:
Negativfederweg sorgt außerdem dafür, dass die Federung deines Bikes nicht nur Stöße nach oben abfängt, sondern auch die Möglichkeit hat, das Rad nach unten „auszufahren“, wenn das Gelände plötzlich absinkt, wie etwa bei Schlaglöchern oder Steilen Abfahrten.
Die Frage, welcher Federweg “der beste” ist, hängt stark von deinem Fahrstil, dem Gelände und deinen persönlichen Vorlieben ab. Hier ist eine Faustregel:
Dabei gilt es zu beachten, dass mehr Federweg nicht automatisch besser ist. Viel Federweg sorgt zwar für ein smootheres Gefühl auf extrem anspruchsvollen Trails, macht das Bike aber gleichzeitig träger beim Pedalieren. Weniger Federweg dagegen sorgt für ein leichteres Fahrgefühl und mehr Effizienz im Aufstieg, ist aber bei schnellen, technischen Abfahrten im Nachteil.
Ein optimaler Negativfederweg innerhalb des gewählten Federwegs ist entscheidend, um diese Balance auf die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Vielleicht hast du schon gehört, dass du dein Fahrrad nicht auf den Kopf stellen sollst, wenn du daran arbeitest. Aber warum eigentlich?
Bei Mountainbikes liegt der Grund oft in den hydraulischen Systemen der Bremsen und der Federung. Drehst du dein Fahrrad um, können kleine Luftblasen in die hydraulischen Leitungen gelangen und die Bremskraft verringern. Besonders bei modernen Federungssystemen kann das Umkehren zu einer falschen Ölverteilung führen, was die allgemeine Leistung der Dämpfung beeinträchtigen könnte.
Wenn du also kleinere Reparaturen durchführst oder dein Bike reinigst, versuche, es in einer aufrechten Position zu halten oder es in einem Fahrradständer zu fixieren.
Die richtige Einstellung des Negativfederwegs ist einer der wichtigsten Schritte, um deine Federung perfekt auf dich abzustimmen. So gehst du dabei vor:
Wenn der Wert zu hoch oder zu niedrig ist, passe den Luftdruck des Dämpfers oder der Gabel entsprechend an.
Wiederhole diesen Vorgang, bis der Negativfederweg 20–30 % des gesamten Federwegs ausmacht.
Vergiss nicht, nach der Einstellung auch die Druckstufe und Zugstufe (Rebound und Compression) zu beachten, um das Verhalten der Federung noch besser auf dein bevorzugtes Terrain abzustimmen.