Die Radialspeichung ist eine spezielle Methode, ein Laufrad zu bespeichen. Dabei verlaufen die Speichen geradlinig von der Nabe zu den Felgen. Das bedeutet, dass sie keinerlei Kreuzungen mit anderen Speichen haben. Solche radial gespeichte Laufräder wirken nicht nur ästhetisch modern, sondern bieten auch eine besonders direkte Kraftübertragung. Diese Methode wird häufig bei Vorderrädern von Rennrädern oder Zeitfahrrädern angewendet, da hier weniger seitliche Kräfte auftreten als beispielsweise am Hinterrad.
Im professionellen Radsport wird Radialspeichung vor allem wegen ihres geringen Gewichts und der aerodynamischen Vorteile geschätzt. Doch wie sinnvoll ist diese Technik für alltägliche Fahrer? Um das zu beurteilen, werfen wir zunächst einen Blick auf die grundlegenden Eigenschaften von Speichen und ihre Anordnung.
Die Anzahl der Speichen pro Rad variiert je nach Einsatzzweck und Radtyp. Rennräder kommen häufig mit 20 bis 28 Speichen aus, da dort das Gewicht niedrig gehalten werden soll und keine extremen Belastungen auftreten. Bei Alltags- oder Mountainbikes sind hingegen 32 bis 36 Speichen üblich, um eine höhere Stabilität zu gewährleisten. Für Fatbikes, Cargo Bikes oder Tandems, die besonders schwere Lasten tragen müssen, kann die Anzahl sogar auf über 40 Speichen steigen.
Generell gilt:
Die Radialspeichung eignet sich vor allem für Räder mit wenigen Speichen, da sie in der Regel weniger stabil ist als gekreuzte Muster.
Speichen werden aus gutem Grund gekreuzt. Bei einer Kreuzspeichung verlaufen die Speichen nicht geradlinig, sondern sie überschneiden sich mit anderen Speichen auf ihrem Weg von der Nabe zur Felge. Diese Technik ermöglicht es, radiale und tangentiale Kräfte besser aufzunehmen.
Hier sind die Hauptvorteile der Kreuzspeichung:
Die Radialspeichung verzichtet mit ihrer geradlinigen Anordnung komplett auf Kreuzungen. Das macht sie zwar aerodynamisch und optisch ansprechend, aber auch weniger belastbar.
Es gibt verschiedene Einspeicharten, die je nach Einsatzzweck und Präferenz gewählt werden können. Hier sind die gängigsten:
Verstärkte Speichen sind Speichen, die speziell entwickelt wurden, um größeren Belastungen standzuhalten. Sie bestehen aus robusteren Materialien, haben oft einen dickeren Durchmesser an den Belastungspunkten oder sind durch eine doppelte Konifizierung (Double Butted) verstärkt.
Die Vorteile verstärkter Speichen sind:
Für Freizeitradler ist der Umstieg auf verstärkte Speichen meist nicht notwendig, jedoch können sie für Radfahrer, die regelmäßig schwere Lasten transportieren oder Rennstrecken bewältigen, ein großer Vorteil sein.
Interessanterweise spielt die sogenannte Radialgeschwindigkeitsmethode bei der Optimierung radial gespeichter Räder eine besondere Rolle. Hierbei wird die Geschwindigkeit, mit der sich die Nabe relativ zu den radial angeordneten Speichen bewegt, präzise analysiert. Diese Methode hilft, das Belastungsverhalten und den Verschleiß von Komponenten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Einsatzbedingungen zu optimieren.
Für Ingenieure und Laufradentwickler ist die Radialgeschwindigkeitsmethode ein unverzichtbares Werkzeug, um noch effizientere und langlebigere Räder zu entwerfen.